Die Stadt Leipzig erlebte im deutschen Vereinigungsprozess einen drastischen Wandel ihrer grundsätzlichen Aufgaben und Funktionen. Gleichzeitig war sie als Verwaltungsinstitution während des Transformationsprozesses kontinuierlich existent und präsent – im Gegensatz zu den entstehenden Bundesländern sowie dem deutschen Gesamtstaat. Der Leipziger Institutionenwandel griff ohnehin präsente Reformdiskurse der 1980er Jahre auf, die dann auch in den alten Bundesländern sichtbar wurden. Mit Hilfe schriftlicher Archivquellen, Auswertungen von Lokalzeitungen und leitfadengestützten Interviews wird untersucht, ob der städtische Transformationsprozess tatsächlich konsensorientiert und pragamatisch ablief, wie vom Oberbürgermeister propagiert. Verschiedene Einzel- und Kollektivakteur*innen, die jeweils unterschiedlich wirkmächtig eingreifen konnten, stehen dabei im Mittelpunkt.
Durchführung: Konrad Bunk
Konrad Bunk, geboren 1996, studierte bis 2021 Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Leipzig. Bis 2022 war er wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts am Historischen Seminar und Honorarkraft am Deutschen Archäologischen Institut in Kario. Sein Promotionsprojekt wird durch die Hans-Böckler-Stiftung gefördert und von Prof. Dr. Detlev Brunner betreut.