Beim nächsten Kolloqouium der Forschungsstelle am 13. Mai von 17 bis 19 Uhr werden PD Dr. Friederike Kind-Kovács und Dr. Maren Hachmeister vom HAIT in Dresden ihr aktuelles Projekt vorstellen.
Die »Wende« in Dresden: Erinnerungen an den VEB Pentacon und seine Liquidation
»Mit dem Tag der deutschen Einheit steht fest – der traditionsreichste deutsche Kameraproduzent Pentacon Dresden stirbt.« Mit diesen Worten beschreibt ein Artikel vom 4. Oktober 1990 die Abwicklung des Dresdner Kameraproduzenten VEB Pentacon. Bis heute ist die Betriebsschließung für die ehemaligen Beschäftigten hoch emotional besetzt. Beschäftigte der VEB Pentacon zur DDR-Zeit mehrere tausend Menschen in der Kameraproduktion, so war es für die Mitarbeitenden ein Schock, als der Betrieb von der Treuhandanstalt »liquidiert« wurde. Der Schock dieser Erfahrung wirkt bis heute nach, denn die Arbeit bei Pentacon stand sowohl im Mittelpunkt ihres beruflichen als auch sozialen Lebens. In Kooperation mit den Technischen Sammlungen Dresden, dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und Studierenden der TU Dresden werden seit 2022 individuelle und kollektive Erfahrungen ehemaliger »Pentaconer/innen« mit der »Wende« und deren Folgen für ihre individuellen Biografien erforscht. Dieser Abwicklung und ihren Auswirkungen auf die Arbeit und das Leben der einstigen Mitarbeiter:innen von Pentacon widmet sich der geplante Vortrag. Der Vortrag gibt einen Einblick in diese lokale Fallstudie und will zur Diskussion über Transformationserfahrungen anregen.
13. Mai 2024 | 17-19 Uhr
Die Veranstaltung wird per Zoom durchgeführt:
https://uni-leipzig.zoom.us/j/62872969712?pwd=WHNyS292YThmSnZBelNhTHBEYnFBQT09
Meeting-ID: 628 7296 9712