Im Zuge des politischen Systemwechsels 1989/90 wurden innerhalb kürzester Zeit und unter erheblichen Anstrengungen neue Schulsysteme in den ostdeutschen Bundesländern etabliert. Dabei prägten vielfältige Reform- und Gestaltungsideen, teilweise mit Ursprüngen in den 1980er Jahren, diese dynamische Umbruchszeit. Im Promotionsprojekt wird die Beteiligung individueller, korporativer und kollektiver Akteur:innen an Diskursen und Aushandlungsprozessen bei der Neugestaltung und Konsolidierung des sächsischen Schulwesens in der Trans-formationszeit am Fallbeispiel Leipzig untersucht. Zur Analyse werden amtliche und nichtamtli-che Dokumente, gegenständliche Quellen des Schulalltags sowie leitfragengestützte Interviews herangezogen.
Durchführung: Erik Fischer
Erik Fischer, geboren 1994, studierte Geschichte, Gemeinschaftskun-de/Rechtserziehung/Wirtschaft und Sport. Nach dem Studium leitete er das Ausstellungsprojekt „Umbrüche – Schule in Sachsen seit 1989/90“ am Schulmuseum Leipzig. Er war als Lehrbeauftragter sowie wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der Universität Leipzig und als Honorarkraft an der TU Dresden tätig. Sein Promotionsprojekt wird von Prof. Dr. Dirk van Laak (Universität Leipzig) betreut und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.